Segnen in der Hl. Schrift

Gott fordert Mose auf, dem Aaron und seinen Söhnen zu sagen, wie sie als Priester das Volk Israel segnen sollen:
„Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden“ (4 Mose 6, 24-26).

Niemand kann geben, was er nicht besitzt. Deshalb müssen wir folglich den Segen empfangen, bevor wir ihn weitergeben können (in Anlehnung Rundbrief 34). Darum flehen wir immerfort mit den Patriarchen Jakob: „Ich lasse dich nicht, bist du mich gesegnet hast“ (Gen 32,37). Die Kanäle, durch die uns hauptsächlich der göttliche Segensstrom zufließt, sind das neutestamentliche Opfer, die heiligen Sakramente, die Schriftlesung und das Gebet.

An Abraham erging die Aufforderung Gottes: „Ein Segen sollst du sein“ (Gen 12, 2). In der neutestamentarischen Sicht wird jedem Getauften damit gesagt: Strahle Segen aus durch ein christusverbundenes Leben! Die Wirklichkeit des Segens liegt darin, dass wir berufen sind – durch unsere Christusvereinigung – himmlische Kräfte in das irdische Leben hineinzutragen. So werden wir SEGEN für viele.

In der Bedrängung und Not sollen wir unsere Verfolger und Feinde segnen.
„Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen (…) (Mat 5, 44) vgl. „(…) segnet, die euch fluchen, und betet für die, welche euch beleidigen! (Luk 6, 28), vgl. „Segnet, die euch verfolgen; segnet und flucht nicht!“ (Röm 12,14) – um so das Böse in das Gute umzuwandeln.

Segnen ist eine Tat der Barmherzigkeit dem Nächsten gegenüber und durch diese Tat wird unsere Seele mit zahlreichen Gnaden erfüllt:
„Eine segnende Seele wird reichlich gesättigt, und wer anderen zu trinken gibt, wird selbst erquickt“ (Sprüche 11, 25).