Priestersegen

Bereits im Buch Numeri 6,22-27 können wir lesen, dass Moses von Gott den Auftrag bekam, Aaron und seinen Söhnen mitzuteilen, wie sie als Priester segnen sollen.

Seit dem Neuen Bund ist der Segen des Priesters besonders kraftvoll, da der Priester in ‚persona Christi‘ segnet. Der segnende Priester gießt die göttliche Heiligkeit aus. Deshalb soll man seine Seele öffnen und sich durch diesen Segen heiligen lassen. Alles was der Segen an der Seele wirkt, kann fruchtbar werden. Mit der Segensvollmacht hat Christus den Priestern die Macht gegeben, den Schatz des göttlichen Herzens zu öffnen und einen Regen von Gnaden über die Segensempfänger auszugießen.
Die Bedürfnisse der ganzen Menschheit will Gott durch den priesterlichen Segen stillen. Man erwirbt durch den priesterlichen Segen die Kraft und den Willen, das Gute zu suchen und das Böse zu meiden. Der Segen öffnet die Schleusen der Göttlichen Barmherzigkeit, was wir nicht begreifen können. Es bleibt ein Geheimnis. Gerade deswegen ist es so wichtig, ihn nicht gleichgültig und zerstreut zu empfangen. Je andächtiger wir ihn empfangen, umso größer ist seine Auswirkung für Leib und Seele.
Leider wird der Segen der Kirche sowohl von Priestern als auch von Laien viel zu wenig geschätzt und zu selten empfangen. Dabei enspringt der Segen des Priesters der ewigen Liebe des Heiligsten Herzens Jesu.

Bei der Prie­sterweihe salbt der Bischof die Priesterhände mit dem Heiligen Öl und betet dabei:
„Weihe und heilige, o Herr, diese Hände. Was diese Hände segnen, soll gesegnet sein und was sie weihen, soll geweiht und geheiligt sein im Namen unseres Herrn Jesu Christi. Amen.“

Die Pastorale Einführung in das deutschsprachige Benediktionale erklärt (Nr. 18):
„Auf Grund des allgemeinen oder besonderen Priestertums oder eines besonderen Auftrages kann jeder Getaufte und Gefirmte segnen. Je mehr aber eine Segnung auf die Kirche als solche und auf ihre sakramentale Mitte bezogen ist, desto mehr ist sie dem Träger eines Dienstamtes (Bischof, Priester, Diakon) zugeordnet.“

 

Primizsegen

Der Primizsegen steht als „Erstlingssegen des Priesters“ in hohen Ehren.
Am Ende der Primizmesse ersetzt der allgemeine Primizsegen den Schlusssegen der Heiligen Messe. Nach dem Ende der Messfeier bzw., wenn sich ein Gemeindefest anschließt, bei der Dankandacht, spendet der Neupriester zuerst den anwesenden Geistlichen und danach der ganzen Gemeinde den Einzelprimizsegen. Er legt den Gläubigen die Hände auf und segnet unter Anrufung der Heiligen jeden einzeln.
Der Primizsegen wird in zweifacher Form gespendet: allgemein und persönlich. Der Neupriester kann im gesamten ersten Jahr seines Dienstes diesen Primizsegen spenden.
In der römisch-katholischen Kirche hat Papst Paul VI. jedem Primizianten die Möglichkeit eingeräumt, den Segen einmal als päpstlichen Segen zu spenden. In Verbindung mit ihm kann der Gläubige bei entsprechender Disposition einen vollkommenen Ablass der zeitlichen Sündenstrafen erlangen. In der Regel macht der Primiziant davon bei der Heimatprimiz Gebrauch und verwendet die feierliche Segensform des Päpstlichen Segens.

Der übliche Primizsegen lautet:
„Durch die Ausbreitung meiner Hände und durch die Anrufung der seligen Jungfrau Maria, des heiligen N. und aller Heiligen segne und behüte dich der Allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.“

Im Volksmund heißt es:
„Für einen Primizsegen läuft man sich ein paar Schuhsohlen durch“.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Primiz